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Nachrichtenforum: Museen & Institutionen · S. 8 - 11
Nachrichtenforum: Museen & Institutionen , 2011

Zwischen den beiden Weltkriegen war Paris das Weltzentrum der künstlerischen Avantgarde, und die Surrealistengruppe um den Literaten André Breton war einer der Kulminationspunkte. 1922 verließ Max Ernst die provinzielle Enge seiner rheinischen Heimat und schloss sich dem Kreis um Breton an: „Paris, das war schon etwas ganz anderes als Köln“, bilanzierte er später in einem Interview. 1927 kam auch der Katalane Salvador Dali nach Paris, wurde aber in den 1930er Jahren von André Breton aus der Gruppe exkommuniziert, als er provozierend verkündete, er sei „fasziniert von Hitlers weichem und fleischigem Rücken, der immer so prall in seine Uniform geschnürt war“ und außerdem in einem seiner Bilder Lenin veralberte. Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel leistet bis zum 29. Januar 2012 eine umfangreiche Dokumentation des „Surrealismus in Paris“. Die Ausstellung umfasst rund 200 Bilder von Max Ernst, Salvador Dali, René Magritte oder Joan Miró. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Werke aus den Privatsammlungen von Peggy Guggenheim und André Bretons erster Frau Simone Collinet. Sie war seit den ersten Anfängen der surrealistischen Bewegung eine enge Weggefährtin der Künstler, da die Wohnung des Ehepaares Breton in der Rue Fontaine Nr. 42 ab 1922 regelmäßiger Treffpunkt der Gruppe zu Hypnose-Experimenten war. Die Kunsthistorikerin Unda Hörner notierte über die Atmosphäre: „Für den Künstler Breton gab es keinen Feierabend, verlief keine Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben; von Simone wurden keine bürgerlichen Tugenden erwartet, wie etwa die Schaffung einer häuslichen Sphäre.“ In der Schweiz ist mit dieser Ausstellung erstmals eine solch umfangreiche Darstellung des Pariser Surrealismus zu…

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