Der 18. Dezember 1911 vor genau einhundert Jahren war ein historischer Tag für die Geschichte des deutschen Expressionismus. An diesem Tag eröffnete nämlich die Münchener Galerie von Heinrich Thannhauser die erste Ausstellung mit den Künstlern des „Blauen Reiters“. Wassily Kandinsky hatte Anfang 1911 den Vorsitz in der „Neuen Künstlervereinigung München“ niedergelegt, weil seine abstrakte Malerei von den konservativen Mitgliedern angefeindet wurde. Nach einem von ihm selbst provozierten Streit um die Ausjurierung eines Bildes trat Kandinsky im Herbst 1911 dann endgültig aus, ebenso Gabriele Münter und Franz Marc. Das „Blaue Reiter“-Debüt mit Bildern von Kandinsky, Marc, Münter und anderen Künstlern wie August Macke und Heinrich Campendonk bei Thannhauser war dann sozusagen eine „Gegenausstellung“. Redaktionsbüro der 1911/12 vertriebenen Programmzeitschrift „Der Blaue Reiter“ war Gabriele Münters Sommerhaus in Murnau, wo sich neben ihrem Lebensgeführten Kandinsky auch die Kollegen Marianne Werefkin und Alexej Jawlensky häufig aufhielten. Das 100jährige Jubiläum der Geburtsstunde dieser Künstlervereinigung und der Tod von König Ludwig II, vor 125 Jahren haben diverse bayerische Museen, Schlösser und Tourismusorganisationen als Anlass zum Blauen Jahr 2011 genommen. Ausstellungen über Künstler der Blauen Reiter-Gruppe zeigten im Herbst 2011 das Schlossmuseum Murnau, das Stadtmuseum Penzberg, das Buchheim-Museum Bernried und das Franz Marc Museum Kochel am See.
Paul Müller-Kaempff eröffnete 1892 in Ahrenshoop das erste Malerhaus. In den folgenden Jahren wuchs der Malertreff in dem mecklenburgischen Ostseebad zu einer lebendigen Künstlerkolonie heran. Diese bekommt jetzt auch ein Kunstmuseum Ahrenshoop, um die Sammlung der Kolonie-Künstler mit rund 500 Bildern und Grafiken von den Pioniertagen der Ära Müller-Kaempff bis zur…