Nach der spektakulären Ausstellung „Das MoMA in Berlin“ im vergangenen Jahr zeigt die Nationalgalerie Berlin nun bis zum 3. April 2005 „Gegenwelten“. Dazu hat man für die eigene Sammlung eine neue Hängung vorgenommen und die Exponate um Arbeiten aus den Sammlungen von Egidio Marzona, Otto van de Loo, Erich Marx und Friedrich Christian Flick ergänzt. Mit dieser Neukonzeption erweitert die Nationalgalerie ihr aktuelles Programm bis in die Gegenwartskunst, für die eigentlich der Hamburger Bahnhof reserviert ist.
In Deutschland gibt es derzeit 6.000 Museen, davon 600 ausschließlich für die Kunst. Auch wenn noch einiges an Neubauten geplant ist: Der Bau-Boom der achtziger und neunziger Jahre ist längst abgeklungen. Die Vorsitzende der Bundestags-Enquetekommission Kultur, Gitta Connemann, prognostiziert sogar für ein Drittel aller Museen die Schließung in absehbarer Zeit. Lucius Grisebach vom Deutschen Museumsbund warnt ebenfalls davor, vor allem die kleineren Häuser „kaputt zu sparen“. In Magdeburg z.B. leistet man sich einen typischen Schildbürgerstreich: Man verzichtet auf Eintrittsgelder, um die Personalkosten für die Kassiererin einzusparen.
Der Internationale Museumstag findet in diesem Jahr bundesweit am 8. Mai 2005 statt. Das Motto lautet: „Museen bauen Brücken“. Alle deutschen Museen locken mit Sonderführungen, Vorträgen, Konzerten, Kinderaktionen etc.
Einen Besucherrekord meldet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz für das Jahr 2004. Die Staatlichen Museen in Berlin verzeichneten 4,6 Millionen Besucher, das sind ein Drittel mehr als 2003. Diese Steigerung ist nicht nur durch die „Moma“-Ausstellung im vergangenen Jahr zu erklären, denn auch das Pergamon-Museum ist mit jährlich 870.000 verkauften Eintrittskarten…