Hamburg: 125 Jahre Kunsthalle
1850 eröffnete auf Initiative des Kunstvereins in Hamburg die erste Öffentliche städtische Gemälde-Galerie in den Börsen-Arkaden. »Jedem anständig Gekleideten, den Kindern aber nur in Begleitung Erwachsener« stand die Betrachtung von 40 Gemälden frei. Deren Zahl wuchs rasch, und 1869, vor 125 Jahren, weihte man ein eigenes Gebäude ein. Alfred Lichtwark, ab 1886 Direktor, legte den Schwerpunkt der Sammlung auf die norddeutsche mittelalterliche Malerei und niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Die Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten vernichtete die von seinem Nachfolger Gustav Pauli bis zu dessen Entlassung 1933 betreute moderne Abteilung: 74 Gemälde sowie rund 1200 Zeichnungen und grafische Blätter gingen verloren. Nach 1945 baute Carl Georg Heise die Sammlung moderner Kunst neu auf; Werner Hofmann setzte von 1969 bis 1990 mit dem Zyklus »Kunst um 1800« neue Akzente. Seit Anfang 1991 leitet Uwe M. Schneede die Kunsthalle. Zu seinen erklärten Absichten gehört es, das Haus durch Renovierung und Neuhängung attraktiver zu gestalten. Größtes Projekt ist der Erweiterungsbau von Oswald Mathias Ungers (Eröffnung 1996 geplant).
Stuttgart: 10 Jahre Stirling-Bau
1994 wird der Neubau der Staatsgalerie zehn Jahre alt. Nach 40 Jahren erhielt sie im März 1984 mit dem Stirling-Bau den lang ersehnten Ersatz für das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kronprinzenpalais am Schloßplatz, die einstige Dependance des Museums. James Stirlings (1926-92) historischer Rekurs auf den repräsentativen Museumsbau des 19. Jahrhunderts, sein Bekenntnis zur Monumentalität (»I’d like the visitor to feel it looks like a museum«) wurden im Vorfeld der Eröffnung in der Presse als »Eklektizismus«, »brutalistisches Gebäude« und verantwortungsloses »Machwerk von…