Thomas Hirschhorn sorgte in seiner schweizerischen Heimat für einen Skandal. In einer Installation ließ er einen Schauspieler die Pose eines Hundes simulieren, der an ein Bild pinkelt. Das Pikante daran: Das Bild zeigt ein Porträt des rechtspopulistischen Justizministers Christoph Blocher. Das Schweizer Parlament kürzte daraufhin der Kulturstiftung „Pro Helvetia“ den Etat für 2005 um 1 Millioen Franken. Der Ständerat hatte einen Vermittlungsvorschlag abgelehnt, die Kürzung lediglich auf die Kosten der Installation zu beschränken, nämlich 180.000 Franken. Der Stiftungsetat beträgt 2005 nur noch 33 Mill. Franken.
Die Wiederherstellung der seit DDR-Zeiten maroden Berliner Museumsinsel wird von allen Parteien als wichtige nationale Aufgabe angesehen. Allerdings mahnte der Bundesrechnungshof kürzlich drastische Sparmaßnahmen an. In den „Bemerkungen 2004 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes“ schrieb der Bundesrechnungshof: „Baukosten von mehr als 130 Mio. Euro könnten einspart werden, wenn die aus Zuwendungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierten Baumaßnahmen auf der Museumsinsel in Berlin darauf beschränkt würden, vorrangig die historischen Bauwerke wieder herzustellen. Deshalb und wegen des ohnehin stark gestiegenen Finanzbedarfs sollte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf ihre Planung verzichten, ein ‚Neues Eingangsgebäude‘ zu bauen, die historischen Bauwerke mit unterirdischen Gängen zu verbinden und den Kellerfußboden des Pergamonmuseums abzusenken.“ Bei den kritisierten Vorhaben handelt es sich freilich zum jetzigen Zeitpunkt noch um „ungelegte Eier“, d.h. um rein theoretische Planungen. Über die Ergänzungsbauten fällt nämlich erst nach 2010 ein konkreter politischer Beschluss.
Bundesinnenminister Otto Schily hat die Fachzuständigkeit für die Behörde der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, an das Kulturressort abgegeben. Die Fachaufsicht über…