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Ausstellungen: Dortmund · von Claudia Posca · S. 299 - 302
Ausstellungen: Dortmund , 2005

Claudia Posca
Munch revisited – Edvard Munch und die heutige Kunst

Auf den Spuren einer Wirkungsgeschichte
Museum am Ostwall zu Gast im Museum für Kunst und

Kulturgeschichte, 30.01.2005 –01.05.2005

Munch revisited – Edvard Munch und die heutige Kunst“ – was eigentlich macht den Maler zu einem Fixstern nachfolgender Generationen? Wohl vor einem dies: Er wirkt ausgesprochen aktuell, egal, wie oft man ihn schon gesehen hat, will heißen: Dieser Wegbereiter des Expressionismus hat auch heute noch etwas zu sagen. Was mit dem fließenden Pinselstrich und einer verhaltenen Farbigkeit von Munch-Bildern zusammen hängen mag, vor allem aber wohl mit den Themen und Motiven des Norwegers zu tun hat. Mit dunkel-düsteren Augen-Blicken, mit verlorenen Paaren im weiten Raum und eisigem Schneeland stand er bis zu seinem Tod 1944 für den Existenzialismus in der Kunst. Die eigene Lebenseinsamkeit, sie war ihm Bürde und Elixier zugleich. Und groß war die Sucht des Sehnens im Kosmos unzähliger, bis dato noch nie gemalte, frühexpressionistischer Bilder. Ihnen spürte der 1863 geborene Maler mit ureigener Intuition nach: Dramatische Visionen zwischen Leidenschaft und Verzweifelung wurden aus verborgenem Seelengrund ans Tageslicht geschürft: Bildmächtige Symbole für Verletzlichkeit, Angst, Liebe, Tod und Teufel entstanden. Weltberühmt ist Munchs jüngst aus dem Osloer Museum geraubter „Schrei“, nicht weniger bekannt der „Kuss“, die „Pubertät“. Doch dass der für Max Reinhardts Ibsen-Inszenierung der „Gespenster“ in den Berliner Kammerspielen Bühnenbilder beisteuernde Künstler einst auch „Gänse in einem Obstgarten“ portraitierte, wer hätte es gedacht? Und dass er um 1880 zeitweilig sogar daran dachte zur Literatur überzulaufen, um im Kreise der norwegischen Bohemienszene…



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