Serbien
Kurator: Vladimir Velickovic / Maja Ciric
Mrdjan Bajiæ – „Project Reset“
Erstmals präsentiert sich Serbien auf der Biennale von Venedig als unabhängige Nation. Die Ausstellung im ehemaligen jugoslawischen Pavillon in den Giardini ist dem Bildhauer Mrdjan Bajiæ gewidmet, der die Räume mit Binnenarchitekturen, Skulpturen und Installationen im Geiste des Konstruktivismus bespielt. Die Ausstellung besteht aus den drei Segmenten „Backup“, „Yugomuseum“ und „Reset“, die der Künstler in ein gemeinsames Spannungsgefüge aus Geschichte, Jetzt-Zeit und Zukunft setzt. Dabei verknüpft Bajiæ zwei Stränge: Zum einen entwickelt er eine quasi-retrospektive Autoreflexion über sein Werk innerhalb seiner persönlichen Mikro-Geschichte, die natürlich mit der Makro-Geschichte eng verwoben ist. An zweiter Stelle steht die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Positionen. Während sich „Backup“, zu deutsch Sicherheitskopie, und das „Yugomuseum“, wie die Namen schon andeuten, eher retrospektiv auf die Geschichte des kommunistischen Jugoslawien konzentrieren, legt der Skulpturen- und Installationsring „Reset“ die Jetzt-Zeit, die Situation Serbiens zwischen kommunistischem Erbe und freier Marktwirtschaft und Kapitalismus offen.