Alice Koegel
Moving Images
»Film – Reflexion in der Kunst«
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, 22.8. – 17.10.1999
Nicht überall wo Kino drauf steht, ist auch Kino drin. Spätestens seit Peter Friedls Arbeit “KINO” auf dem Dach der documenta-Halle weiß man um solch verheißungsvolle, aber trügerische Versprechen. Auf das Dach der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig montiert, hinterfragt sie erneut die Bedeutung des Gebäudes und seinen Inhalt, der diesmal jedoch tatsächlich Film verspricht: “Moving Images: Film – Reflexion in der Kunst”, ein Projekt der Galerie gemeinsam mit dem Siemens Kulturprogramm. Die Frage danach, wie bildende Kunst Film spiegelt, haben schon frühere Ausstellungen gestellt. “Hall of Mirrors” in Los Angeles war bislang der umfassendste Versuch, das Verhältnis von bewegten und unbewegten Bildern in sozial- und kulturhistorischem Kontext zu fassen und nach Ähnlichkeiten ihrer Ansätze zu suchen. Nachfolgende Ausstellungen – “Wild Walls” in Amsterdam, “Spellbound” in London, “Ghost Story” in Wien, “The Cinema Project” in Berlin oder “Cinéma Cinéma” in Eindhoven – konzentrierten sich fast ausnahmslos auf die Beziehung von Film und zeitgenössischer Kunst. Rückkopplungen von der bildenden Kunst in den Film bleiben jeweils ausgeblendet. Auch in “Moving Images”, die den Trend in der Kunst der 90er Jahre, auf Kino und Film als Referenzsystem zurückzugreifen, einmal mehr illustriert, statt Gründe dafür zu reflektieren. Den Grund etwa, endlich und mit Hilfe von Videobeamern an der Wirkungsmacht des Kinos teilzuhaben, die ihm multi-mediale Bildwelten streitig machen zu können glauben?
‘Das Kino ist tot. Es lebe das Kino!’ wäre eine Antwort und Gordon nicht der erste, der sein…