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Titel: Das Neue Ausstellen · von Martin Heller · S. 162 - 169
Titel: Das Neue Ausstellen , 2007

Martin Heller
Monstranz zwischen Kultur und Wirtschaft

Über die Veredelung ungenauer Ideen zu präzisen Bildern am Beispiel des Mediums Ausstellung

Früher waren Ausstellungen meine Leidenschaft. Infiziert von diesem Medium, fand ich im Ausstellen eine Sprache und die Form einer künstlerischen Betätigung, ohne mich deswegen selbst als Künstler zu verstehen. Ausstellungen waren mein Alltag während mehr als zehn Jahren am Museum für Gestaltung Zürich, mit wohl über hundert kleineren und größeren Ausstellungen – in den Räumen, mit den Menschen und mit den Kompetenzen dieses wunderbaren Hauses. Ich war ein Ausstellungsmacher im Sinne jener Autorschaft, wie Harald Szeemann sie einst überzeugend und vorbildlich definiert hat.

Heute sind Ausstellungen für mich bloß ein Thema neben anderen. Meine Präferenzen haben sich verschoben und ich stehe mit meiner Arbeit in neuen Konstellationen. Dennoch gibt es nach wie vor so etwas wie eine gefühlte Wirklichkeit, in der ich Ausstellungen als einzigartiges Medium betrachte, als theoretische und praktische Referenzmodelle in Kultur und Kunst. Und in der Wirtschaft, oder besser: für den Teil der Wirtschaft, dem ich mich seit geraumer Zeit mit großer Neugier angenähert habe.

Ausstellen zwischen Politik, Kultur und Wirtschaft

Was ist eine Ausstellung? Jede Antwort auf die Ausgangsfrage unseres Symposiums muss sich vor Simplifizierung ebenso hüten wie vor Pathos. In diesem Sinne will ich mit meinem Beitrag skizzieren, welches Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Kultur heute viele Ausstellungen prägt und welche Folgen das hat für das Medium als solches. Dabei spreche ich von einem Feld, das sich in den letzten fünfzehn Jahren eröffnete.

Natürlich hätte ich – dies als Klammer – sehr…


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