Eva Schmidt
Monika Brandmeier
Peter Hochscheid
Christiane Stals
Galerie Linssen, 28.4. – 7.6.1990
Die Kölner Galerie Linssen zeigte zum ersten Mal – zeitgleich mit der Köln Show – eine Ausstellung aktueller Kunst. Barbara Meyer wählte drei Künstler aus, die mit dieser Präsentation ihr Debut in Köln gaben: eine Dreierausstellung als eine präzise Sicht auf die Vielfältigkeit der zeitgenössischen Kunst.
Peter Hochscheid, geboren 1951, ist ein Künstler der minimalen konsequenten Haltung, der aber dennoch nicht die Integration von Irritation und Täuschung vermeidet (oder vielmehr: nicht um die Integration des schillernden Effekts herumkommt). Unbehandelte Sperrholzplatten sind entweder als Bildformat an die Wand gehängt oder zu einem überdimensionalen Kasten zusammengebaut. Die Überdimensionierung wirkt aufdringlich, weil sie durch nichts motiviert zu sein scheint; der inerte Gegenstand liegt nutzlos da. Ein kleiner rechteckiger Ausschnitt an einer Seite wurde fotografisch verdoppelt, auf Fotoleinwand projiziert, und im gleichen Maßstab wurde das Bild auf sein Urbild wie eine zweite Haut geklebt. Die Maserung des Holzes setzt sich nun ungebrochen in einer Schwarz-Weiß-Schattierung fort. Doch gibt es einen merkwürdigen Bruch, als hätte das Material plötzlich eine Erhebung, Ent-rückung, Entmaterialisierung erfahren. Die Struktur wird hervorgehoben, das Holz überdeckt. Der Blick, der vom Abbild wieder zurück auf das Urbild fällt, ist ein entfremdeter Blick auf den Naturstoff.
Wenn Hochscheid seine Mittel reduziert, ist der einunddreißigjährigen Christiane Stals j e d e s Mittel recht. Der Impuls, der sie vorantreibt, ist thematisch: Ihre Arbeiten kreisen um die Intimität des Bettes, die unspektakuläre Sexualität, den kranken Körper und dessen Heilungsmöglichkeiten durch skurile Apparate. Sie stellt beispielsweise ein Bett…