Monika Brandmeier
Zwei Aluminiumverbundplatten geben der seltsamen Maschine Halt, wie zwei breite, sich kreuzende Kielschwerter, die einen Brennpunkt anzeigen oder Stabilität demonstrieren. Sie sichern gleichzeitig die zwei im luftigen Abstand übereinander gesetzten rechteckigen Platten. Der Zwischenraum ist mit schwarzer Schnur umwickelt, als sei das eine Art Transformator oder auch nur eine „Spule“. Das Ende dieser Schnur macht aus diesem lichten Energiebündel heraus den Sprung zur Wand und ist dort befestigt. Auf derselben Wand hat Monika Brandmeier eine gerade, schwarze Linie gesetzt. Je nachdem von welcher Seite, bzw. aus welcher Perspektive man dieses eigensinnige Aggregat betrachtet, begegnen sich diese Linien, wobei man die beiden als Teil einer realen Zeichnung zu sehen glaubt, unabhängig von der Tatsache, dass es sich bei der einen um einen Strich, bei der anderen sozusagen um eine ‚Luftlinie’ handelt. Man muss schon genau hinsehen, nicht nur auf dem Foto, das die räumlichen Realien in zwei Dimensionen ablegt. Ein Objekt, das auf die Wand angewiesen ist, problematisiert sich und streift dabei mit Absicht den medialen Übergangsbereich von Skulptur und Zeichnung. Möglicherweise ist das für Brandmeier ein paradigmatischer Zustand, weil solche Arbeiten bei ihr häufig vorkommen, also Objekte, die nicht einfach auf dem Boden stehen oder an der Wand hängen, sondern der Wand (auch dem Boden) anvertraut werden, sich anlehnen und dabei tastend in den Raum hineinragen; aus welchem Grund auch immer. Die Stabilität steht auf der „Kippe“, ein Quäntchen an prozessualer Unruhe spielt noch mit, ja das könnte auch ein entsprechender Hinweis auf Vorläufigkeit sein. „Die Sachen an den…