Helga Meister
Monika Baer
Bonnefantenmuseum 2.10.2005 – 29.1.2006
Pinakothek der Moderne, München, 3.3.2006 – 11.6.2006
Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst, Münster, 7.7.-10.9.2006
Das Bonnefantenmuseum in Maastricht holt die internationale figurative Malerei der mittleren Generation regelmäßig ins Haus. In die Reihe nobler Namen wie Luc Tuymans, Neo Rauch und Peter Doig schiebt sich nun die 41-jährige Berlinerin Monika Baer. Es ist ihre erste, große, museale Einzelausstellung, und sie ist erstaunlich frisch in der romantischen Attitüde, irritierend in den bühnenartigen Räumen und reich im malerischen Gespür ist ihr Werk. Monika Baer beherrscht ihre phantastischen Welten mit einer traumwandlerischen Sicherheit.
Gleich die “Weißen Kakteen” von 1992 lassen aufhorchen, eine fiktive Landschaft, mit Gewächsen wie vom Zöllner Rousseau, aber dunkler, vielschichtiger, atmosphärischer. Teile der Pflanzen spiegeln sich im Wasser, Baer variiert dabei die Farbskala. Im Vordergrund stehen zwei Arp’sche Figuren, als seien sie direkt aus einem Skulpturenmuseum nach Arkadien gewandert, um sich dort im lauschigen Plätzchen zu unterhalten. Das Bild enthält Brillanz, mit Witz gepaart.
Fünf Jahre später macht sie in Deutschland mit ihren Mozart-Motiven aufmerksam. Der kleine Mozart hängt an den Fäden des Salzburger Marionettentheaters, auf dem Stuhle sitzend und auf dem Piano klimpernd, hinter sich einerseits die dunkle Figur des Vaters, andererseits die Paneelen in den entrückenden Türkis- und Rosé-Tönen. Wieder weiß man nicht, ob sich die Künstlerin über den Mozartkitsch amüsiert oder ob sie ihm selbst verfallen ist, so liebreizend ist das Bild. Sie spielt das Thema in einem prächtigen Panorama aus, lässt die feine Hofgesellschaft in ihren opulenten, bauschigen Röcken wie auf den berühmten Mozartkugeln auftreten und…