Cornelia Gockel
Monica Bonvicini / Tom Burr
»Mechanismen der Macht«
Kunstbau der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, 30.5. – 16.8.2009
Die Party ist vorbei. Zurückgeblieben sind leer getrunkene Wein- und Whiskeygläser, hoch gefüllte Aschenbecher und ein paar Notizzettel auf dem schwarz glänzenden Bartresen. Was das für eine Party war, kann man nur ahnen. Auf den umgefallenen Barhockern liegen achtlos fetischartige schwarze Kunstlederblumen. In ihrer Form erinnern sie an Andy Warhols „Flowers“. Hundertfach reproduziert, wurden sie zu einem Markenzeichen für den exzentrischen Künstler und seine Factory. Aufs Feiern haben die sich auch verstanden. Aber diese Party, die Tom Burr mit seiner Arbeit „Black Out Bar“ evoziert, war anders…
In ein merkwürdiges Ambiente einer Freizeitgesellschaft zwischen glamourösem Entertainment, globalem Nomadentum und sadomasochistischer Subkultur taucht der Besucher in der Doppelausstellung von Monica Bonvicini und Tom Burr im Kunstbau im Lenbachhaus ein. Beide Künstler haben sich in ihrem Werk mit Machtstrukturen, gesellschaftlichen Konventionen, der Kodierung von sozialen Räumen und ihrer Bedeutung für den Menschen auseinandergesetzt und sind auch zu ähnlichen künstlerischen Ansätzen gekommen. Der Fokus ihrer Auseinandersetzung ist jedoch ein anderer, denn er wird bestimmt durch unterschiedliche Körperpolitiken, die sich aus dem eigenen Geschlecht und der damit verbundenen historischen und gesellschaftlichen Rezeption ableiten. Somit kann man das von dem Münchner Lenbachhaus und dem Museum für Gegenwartskunst Basel konzipierte Ausstellungsprojekt als durchaus spannenden und lohnenswerten Versuch bezeichnen, die Arbeiten der beiden Künstler in einer Schau zusammenzubringen.
Der in New Heaven geborene und in New York lebende Tom Burr setzt sich in seiner Arbeit kritisch mit amerikanischen Kunstrichtungen wie Minimal…