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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 240 - 241
Ausstellungen: Berlin , 2015

Ronald Berg
Mondrian

»Die Linie«
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 4.9. – 6.12.2015

Es ist 47 Jahre her, dass es in Berlin die letzte Mondrian-Ausstellung gab. 1968 eröffnete Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie mit dem niederländischen Künstler. Tenor damals war die geistige Affinität zwischen Mies und Mondrian. Der Modernismus beider war die gemeinsame Basis. Doch die Zeiten ändern sich. Heute ist Mondrian (wie Mies) ein Klassiker aus einer scheinbar fernen Epoche. Obwohl doch wahrscheinlich nur wenige sich heute an die Mondrian-Schau von 1968 erinnern werden, ist der Maler inzwischen für die meisten Menschen wohl durchaus kein Unbekannter. Das Mondrian-Muster, die schwarzen Balken auf weißem Grund mit einzelnen roten, blauen oder gelben Farbflächen darin sind so unverwechselbar, dass sie zu einem Label geworden sind. Das prägnante Muster prangt auf Tassen und Tellern, wurde als Kleiderstoff verarbeitet und diente zur Verpackung von Kosmetika. Im Internet kam man Anleitungen zur Herstellung seines ‚eigenen Mondrians’ anschauen. Die bunte Pinselei und das Hantieren mit schwarzen Klebestreifen ist offenbar kinderleicht und macht jede Menge Spaß. Kurz: Mondrian ist populärer als je zuvor. Das heißt: die Marke Mondrian mit ihrem wiedererkennbaren Muster, das ähnlich funktioniert wie das Burberry-Karo.

Die Mondrian-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wird daher wohl viele überraschen. Denn sie zeigt nicht nur die Vorlagen für das bekannte Muster sondern auch einen Mondrian vor Mondrian. Es war die erklärte Absicht dieser von Gereon Sievernich, dem Leiter des Gropius-Baus, initiierten und vom Hans Janssen vom Gemeentemuseum in Den Haag kuratierten Schau, eine Entwicklung bei Mondrian darzustellen. Drei große Phasen soll es bei Mondrian gegeben…



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