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Titel: Kunstvereine – Einblick in eine einzigartige Idee - Gespräche · von Sabine B. Vogel · S. 148 - 151
Titel: Kunstvereine – Einblick in eine einzigartige Idee - Gespräche ,
Titel: Kunstvereine – Einblick in eine einzigartige Idee - Gespräche

Mitgliederboom in den 1940er Jahren

Wolfgang Brauneis, Kunstverein Nürnberg

Der Name klingt vergleichsweise kompliziert: Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft. Aber dahinter verbirgt sich eine lange Geschichte. Denn es ist Deutschlands ältester Kunstverein, der 1792 als „Kunstsozietät“ von 18 kunstsinnigen Bürgern „zur Pflege der Kunst in Nürnberg“ gegründet wird. Später kommen prominente Mitglieder wie Peter von Cornelius und vor allem Johann Wolfgang von Goethe dazu, was eine überregionale Bekanntheit schafft. Nach der Vereinigung 1830 mit dem Albrecht Dürer Verein entfällt der ursprüngliche Name. Heute noch berühmte Künstler wie Adolph Menzel oder Carl Spitzweg werden hier ausgestellt, in den 1920er Oskar Schlemmer, Paul Klee, Wassily Kandinsky. Dann folgt das düstere, lange nicht bearbeitete Kapitel des Nationalsozialismus. 2022 kontaktierte der Vorstand des Nürnberger Kunstvereins den Kölner Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis. Brauneis, 1971 in Bayern geboren, hatte 2021 für das Deutsche Historische Museum in Berlin die Ausstellung „Die Liste der ,Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ kuratiert. Der Kunstverein Nürnberg bietet ihm die Leitung des Hauses im Mai 2022 an, verbunden mit dem Auftrag, die Phase des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Am 1. Mai 2024 übernahm seine Nachfolgerin Nele Kaczmarek das Amt.

Sabine B. Vogel: Sie wurden explizit für die Aufarbeitung der NZ-Zeit im Kunstverein eingestellt – gab es dafür vom Vorstand Vorgaben?

Wolfgang Brauneis: Ursprünglich hatte der Vorstand im Frühjahr 2022 die Idee, den Kunstverein bis Jahresende zu schließen, seine Geschichte im NS zu erforschen und abschließend die Resultate vorlegen zu lassen. Es wurde aber schnell klar, dass man das breiter anlegen sollte. Zum einen…

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