Mit Vergleichen operiere ich noch heute
Dirk Luckow, neuer Intendant der Hamburger Deichtorhallen, im Gespräch mit Jens Rönnau
Bevor Dirk Luckow, 1958 in Hamburg geboren, 1997 für fünf Jahre das Siemens Art Programm in München zunächst kuratierte und dann leitete, absolvierte er noch als Student eine dezidiert gesetzte Ausbildungs- und Mitarbeitstour durch einige wichtige Museen: Angefangen 1985 in Düsseldorf bei Werner Schmalenbach über das Guggenheim Museum in New York bis zum Württembergischen Kunstverein in Stuttgart. 1996 promovierte er über Beuys. Von 2002 bis 2009 war er Direktor der Kunsthalle zu Kiel und stellte dort die Sammlung und etliche Museums-Konventionen buchstäblich auf den Kopf. Er integrierte Schlagersänger, Putzfrauen, Handwerker, Sammler und Künstler in seinen Ausstellungsbetrieb – und sorgte so für Schlagzeilen, Publikum, Geld sowie erlesene neue Kunstwerke in seinem Haus. Für die Kunst ging er im Museum sogar öffentlich Baden. Jetzt hat er die Herausforderung angenommen, die renommierten, aber finanziell unterversorgten Deichtorhallen in Hamburg zu bespielen.
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In wenigen Tagen verlässt Du die Kieler Kunsthalle, um als Intendant der Deichtorhallen in Hamburg ein besonderes Ausstellungshaus zu führen. Was reizt Dich an der neuen Wirkungsstätte?
Zwei sehr schöne, kathedralenartige Tageslichthallen, verlockend für jeden Künstler der Welt. Dazu die Zusammenarbeit mit den Sammlungen von F.C. Gundlach und Harald Falckenberg. Ich freue mich auch auf ein hoch ambitioniertes Deichtorhallen-Team und den Austausch mit der vitalen Hamburger Kunstszene.
Du bist 1958 in Hamburg geboren – spielt das bei Deiner Entscheidung für die Deichtorhallen eine Rolle?
Nein. Ich wuchs in Düsseldorf auf und habe seitdem in ganz verschiedenen Städten gelebt. Mit Hamburg verbinde…