Christian Huther
Mit den Jungen die besten Chancen
Frankfurter Kunstmesse debütierte erfolgreich
Über keine Kunstmesse wurde so viel diskutiert, keine war – bis in Details – so umstritten wie die Frankfurter Verkaufsschau, die erstmals vom 21. bis 26. April stattfand. Sie war umstritten – aber davon später. Von Köln und Basel hebt man sich dadurch ab, daß man für junge Galeristen mit ihrem Avantgardeprogramm eine Lanze brach, an zweiter Stelle erst standen die etablierten Händler mit den bekannten Künstlern. Außerdem kamen 106 von 202 Teilnehmern aus dem (meist europäischen) Ausland; Frankreich etwa mit 27, die Schweiz mit 15 und Italien mit 11 Ausstellern. Da die erste “Art Frankfurt” nicht mit großen Namen operierte, mußte sie mit erstklassiger Ware glänzen. Aber heutzutage verfügen auch regional bekannte Galeristen über sehenswerte Bestände. Und schon beim ersten Rundgang bemerkte man, daß die Jungen mit einem Engagement dabei waren, wie man es nur noch bei wenigen arrivierten Händlern findet.
In der neuen Halle 1 auf dem Frankfurter Messegelände verteilte sich die (mit hohen Stellwänden und vielen kleinen Kojen eingerichtete) Schau über zwei Stockwerke mit etwa 10 000 Quadratmetern. Natürlich waren in Frankfurt Klassiker wie Delaunay, Picabia, Miró, Ackermann, Baumeister, Nay und Beuys dabei, ebenso die Altmeisterriege mit Schumacher, Schultze, Trier, Tàpies, Fontana, Rauschenberg, Lichtenstein, Johns und Meistermann. In Frankfurt ging es auch nicht ohne Baselitz, Hoehme, Antes, Cragg, Golub – und wie sie alle heißen. Neben der jüngeren Künstlergarde um Günther Förg, Josef-Felix Müller und Manfred Stumpf tauchten neue Namen auf, die zwar nicht allesamt Entdeckungen verhießen, aber…