Joachim Mogarra
Mit dem Moped zur Oase
JOACHIM MOGARRA (*1964 in Tarragona, Spanien; lebt in Montpeyroux, Frankreich): Es gibt zwar kein spezifisches Markenzeichen Mogarra, doch das heißt noch lange nicht, daß kein Universum Mogarra existiert. Ob er sich mit Reisetagebüchern oder mit Glühbirnen beschäftigt, sich auf Zeitgeist oder Kunst bezieht, stets gelingt es Mogarra, etwas vom “esprit de la mobylette” zu bewahren. Man spricht viel von der Armut der Mittel, von Bricolage und Poesie, vom Addieren und Weglassen, aber nicht oft genug von der Ungelenkigkeit und vom Spaß daran. Spaß an Spiel, Situationskomik und am Augenzwinkern, an Indolenz und Lässigkeit. Der Begriff der Ökonomie der Mittel wird bei Mogarra in seiner ganzen Spielbreite und mit Witz ausgelotet: “Harmonie unterschiedlicher Teile eines Ensembles”, wie es im “Larousse” heißt. Auf die Arbeit von Mogarra übertragen bedeutet dies, daß seine Reisen eine Dialektik von Fremde und Vertrautheit evozieren.
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Die Reise als Thema, als Einladung in die andersartige und vielfältige Fremde, begleitet den Reisenden in seinem Gedankenfluß und in der progressiven Entdeckung der Welt. Sowohl in seinen früheren Fotografien als auch in seinen neueren fotografierten Zeichnungen bringt Joachim Mogarra einen Feinsinn ins Spiel, der alltägliche Objekte und gesellschaftliche Stereotypen mit ironischem Spott unter die Lupe nimmt, um in kleinen, absurden Szenerien, uneinheitliche Maßstäbe und verschieden geartete Objekte zusammenzubringen.
“L’Autoroute, Le Terminal Fujica Mitsubishi” und “Le ranch au Texas” konfrontieren die emphatische Bezeichnung mit der Realität der Ausführung, die radikale Armut der verwendeten Mittel mit der ökonomischen und sozialen Realität der so bezeichneten Orte. Desgleichen stellen in…