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Gespräche mit Künstlern · von Georg Elben · S. 258 - 271
Gespräche mit Künstlern , 1999

Georg Elben
Mischa Kuball

KONZEPTE UND PROJEKTE FÜR DEN URBANEN RAUM SOWIE EIN GESPRÄCH MIT MISCHA KUBALL ÜBER SEINEN BEITRAG FÜR DIE 24. BIENNALE IN SÃO PAULO IM SOMMER 1998

Die per Definition markierten Grenzen zwischen öffentlicher und privater Sphäre sind Ziel einer Gruppe von Mischa Kuballs Arbeiten, in denen er durch den Austausch signifikanter Elemente Überschneidungen und Verbindungen inszeniert. Diese Wechselwirkung im städtischen Raum kommt zustande durch eine vergleichbare Thematisierung des Ortes und die Verwendung bestimmter Objekte wie Lampen in São Paulo, die vom privaten in den öffentlichen Bereich transferiert werden. Oder die den Ort und seine Atmosphäre definierenden leuchtenden Reklameschriftzüge in Städten, die als Videoband in der Reihe der “project rooms” immer wieder verwendet werden, je nach den räumlichen Vorgaben auf einem oder mehreren Monitoren oder als Projektion.

Auf einen unmittelbaren Erkenntnisgewinn zielend, versucht Kuball, seine Eingriffe und Inszenierungen von individuellen Befindlichkeiten, auch seinen eigenen, zu lösen und zu allgemein verständlichen Sinnbildern zu kommen. Diese Intention schränkt automatisch die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten seiner Ko-Autoren ein, die sich nur in einem vorgegebenen engen Rahmen unterschiedlich verhalten können, was die Charakterisierung seiner Arbeiten unter dem Stichwort “multiple Autorenschaft” einschränkt. Die Möglichkeit zur Mitarbeit bei einem seiner Projekte ist von Kuball weitgehend vorgegeben, um einen präzisen Gesamteindruck erreichen zu können; die wichtigste Entscheidung ist die Teilnahme selbst. Der Erfolg seiner Aktionen hängt in großem Maße davon ab, daß es ihm gelingt, zu Menschen, die meist nicht eng mit dem zeitgenössischen Kunstgeschehen verbunden sind, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, sie von seinen Plänen zu überzeugen und zum Mitmachen…


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