Mirosław Bałka
Die Spuren
Museum Morsbroich 24.09.2017 – 07.01.2018
von Ann-Katrin Günzel
Bereits der Titel der Ausstellung – Die Spuren – verweist auf die zitierte Absicht des 1958 in Polen geborenen Künstlers Mirosław Bałka. Spuren bleiben zurück von etwas, das nicht mehr da und damit auch nicht mehr sichtbar ist. Spuren, das sind Abdrücke von Körper/lichkeit, Reste, fixierte Relikte einer Handlung oder Aktion, etwas, das mit seiner Anwesenheit Abwesenheit dokumentiert. Spuren können vertuscht, aber auch bewusst gelegt werden, um jemanden auf etwas hinzuweisen oder auf den „richtigen Weg“ zu bringen. Der Titel kann also ein Hinweis für den Betrachter sein, sich auf Spurensuche zu begeben und dieses Aufspüren nicht nur als Motiv, sondern auch als Gegenstand der Ausstellung anzusehen, als das, um was es eigentlich geht. Balka spielt mit Spuren, wenn er z.B. den vergänglichen Lichtschein eines der Schloßfenster auf einem Teppich als Muster festhält und diesen dann auf den Boden des Saals legt, wenn er bunte, duftende Seifenreste als Restbestände vergangener Waschungen zusammen auf eine Schnur zieht wie getrocknetes Gemüse und dekorativ an die Decke hängt oder wenn er einen Ball zerschneidet und damit seiner Funktion beraubt, um daraus eine sich ornamental windende Gummischlange auf dem Museumsboden auszulegen, in dessen einem Ende die Asche einer Zigarette ruht. Längst nicht alles ist nur ein Spiel mit Material und Vergänglichkeit und vieles für den Betrachter nicht einfach zu erkennen, manches muss geradezu erforscht und gefunden werden, wie die drei kleinen Pillen, die in die Oberfläche eines Betonsockels eingelassen sind. Aspirin. „50…