HELMUT FEDERLE:
»Mir geht es nicht um das Neue, sondern um das immer Gleiche in der Gegenwart«
Ein Gespräch von Noemi Smolik
In einer seiner letzten Ausstellungen Ende des vorigen Jahres im Essener Folkwang Museum zeigte Helmut Federle seine Bilder gemeinsam mit Bildern klassischer Moderne, die er alten asiatischen Gefäßen gegenüberstellte.
Sich heute am Ende des 20. Jahrhunderts mit abstrakter Malerei ernsthaft auseinanderzusetzen, bedeutet für viele eine vertane Zeit, auch wenn die Einführung der Abstraktion in die Kunst eine der bedeutendsten Errungenschaften dieses Jahrhunderts war. Daher gibt es nicht viele Künstler, die in ihrer Arbeit der Abstraktion und ihren Möglichkeiten konsequent nachgehen. Einer, der es über Jahre mit einer bewundernswerten Ausdauer und Konsequenz tut, ist der aus der Schweiz stammende, jedoch in Wien lebende Maler Helmut Federle.
In seiner abstrakten Malerei verwendet er geometrische Formen, die sich aus seinen Initialen H und F ableiten, alte geometrische Urformen und einige Zeichen, die er bewußt der stilisierten asiatischen Formsprache entnimmt. Er malt große statische Einzelbilder von gedämpfter, stumpfer, meist schmutzig gelber und grauer Farbigkeit, neben einzelnen Bildserien, die aus mehreren kleinen schwarzweißen Bildern bestehen, welche das Element der Veränderung und Bewegung zum Thema haben.
Helmut Federles Bilder sind eine unaufdringliche, in sich selbst ruhende Malerei, die jedoch einen Sprengstoff in sich trägt. Denn es geht in dieser Malerei um nichts Geringeres als um die Frage, was eine abstrakte Form übermitteln kann, anders gesagt, welche Wirkung und daher auch Verantwortung einer abstrakten Form zukommt. Federle selbst spricht von der “Moral” der Form.
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N. S.: Du zeigst hier im Essener…