Minus Delta T
Archive auf Odyssee
MINUS DELTA T (gegründet 1978 von Karel Dudesek, Österreich, Mike Hentz, USA/D/CH, und Chrislo Haas, D), als Konsequenz daraus entstand später das ODYSSEE-Projekt (seit 1993, gegründet von Hentz und Gerard Couty): Als Künstlergruppe forschte Minus Delta T interdisziplinär. Ziel war, die “greifbaren Ansätze des Gesamtkunstwerks in merklich gegenseitigem Fluß zwischen Kunst, Gesell- und Wissenschaft und den bestehenden kulturellen Coden fortzusetzen, wobei der Arbeit am Verhältnis öffentlich und privat besondere Bedeutung” zukam. 1982 startete Minus Delta T einen generalstabsmäßig geplanten Feldzug, “The Project” nannte man das Unternehmen vieldeutig (vormals noch “The Bangkok-Project”): Ein 5 1/2 Tonnen schwerer Granitstein sollte von Wales nach Asien transportiert werden (Couty, Bernhard Müller und Wolfgang Hoffmann stießen zur Kerngruppe sowie viele Gäste).
Der Stein reiste durch halb Europa (Belgien, Schweiz, Italien, Frankreich, Holland, Deutschland, Lichtenstein) und wurde in Wien von Gegnern der Gruppe rosa eingefärbt, in Rom vom Papst gesegnet und an der türkischen Grenzen kurzfristig beschlagnahmt, um schließlich via Syrien, Libanon, Iran, Pakistan und Nepal in Idien anzukommen. Bevor der Stein als Katalysator für Begegnungen und als unbehauene Vergegenständlichung einer künstlerischen Idee im Ganges versenkt wird (1983), um daraufhin in den Garten der österreichischen Botschaft nach New Delhi zu reisen (1986), wo er heute noch steht, wurde im Himalaja die erste “Philosophische Datenbank” installiert: ein Tresor, im Felsen auf 4500 m eingemauert, darin ein Computer zur Speicherung individueller Weltbilder.
Alles was Minus Delta T auf der Reise unterkommt, wird eingegliedert in das “Archiv Asien” und “Archiv Europa”: “Dabei unterscheiden wir lebende von toten…