TYYNE CLAUDIA POLLMANN
Mind the Gap (short cut)
Wie kommt es zu einer Bewertung und Wahrnehmung von Ereignissen? Wie prägt die Vorstellung eines Ereignisses dessen Wahrnehmung und Bewertung? Wie unterscheidet sich ein virtuelles/theoretisches Konstrukt von der realen Situation? Diesen Fragen widmet sich das aus einem Film und einem Vortrag bestehende Gemeinschaftsprojekt “MIND THE GAP” (Arbeitstitel) der Künstlerin und Medizinerin Tyyne Claudia Pollmann und des Berliner Hirnforschers Dr. Reinhard Horowski. Ausgangspunkt für den Film sind 17 Wachskugeln, die auf eine weiße Fläche rollen. “MIND THE GAP (short-cut)” (1998) zeigt Versatzstücke von realen, simulierten und konstruierten Sequenzen dieses Ereignisses: ein Video, eine computergenerierte Konstruktion und Animation dieses Ereignisses und eine Simulation des realen Videos, die dem tatsächlichen Verlauf bis in die Einzelheiten ähnelt. Die im zeitlichen Ablauf, in Reihenfolge, Richtung und Perspektive sowie optisch und akustisch veränderten Sequenzen bewirken beim Betrachter eine Verunsicherung über das Gesehene und werfen damit die Frage nach den Kategorien Vorstellung und Wirklichkeit auf.
Christiane Fricke