HINDERK M. EMRICH
Mind and it’s body –
das Hirn und sein Leib
1.0
Menschen, wenn immer sie über sich selbst, über ihre geistige Seele oder ihre mentalen Sphären, verfügen – im Traum tun sie das auf andere Weise -, verfügen sie über sich unter der – oder einer hiervon abgeleiteten – Perspektive des Leibes, einer Kompaktheit des Leiblichen, die im Begriff von “Körper” nur unvollkommen wiedergegeben ist. Kompaktheit ist das der Spontaneität der Sensomotorik gegenüber sich widerständig Verhaltende. Wenn der Philosoph J.G. Fichte Außenrealität als “Widerständigkeit” erläutert, so meint dies den auch von dem Neurophysiologen Donald MacKay naturwissenschaftlich begründeten Tatbestand, daß auf Erfahrung und Handlung ausgehende Spontaneität jeweils auf Grenzen stößt, auf Limitationen, die aufgrund der stets im Bewußtseinsstrom mitlaufenden Verdinglichungsprogramme in die interne Konstruktion von “Körperhaftigkeit” umgesetzt werden. Bei Fichte geht es dabei letztlich um das sich Selbstsetzen von Subjektivität als Freiheit, woraus sich die Kompaktheiten von Weltwirklichkeit manifestieren und formen; in der Neurobiologie geht es um interne Repräsentationen von Differenzen zwischen Wirklichkeitsoptionen und den real auftretenden Sinnesdaten, aufgrund derer Außenrealität repräsentiert wird. Dies erläutert, inwiefern in der Philosophie Kants davon gesprochen werden kann, Räumlichkeit sei eine “Anschauungsform” und in welcher Weise Subjekte ihre Wahrnehmungsgehalte stets “verräumlichen” und “verzeitlichen”. Insofern ist die Körperhaftigkeit des Leibes etwas, was wir im Vollzuge unseres Selbstseins erschließen: mind finds its body; d.h. auch das Hirn wird von Subjekten gewußt als eines, das einem Leib innewohnt.
2.0
Körperhaftigkeit, in dieser Weise abgeleitet, hat nun allerdings viel mit dem Modus intermodaler Integration in der Wahrnehmung zu tun. Es ist…