Gute Kunst stellt Fragen an die Gegenwart
Michael Stoeber im Gespräch mit René Zechlin, Direktor des Kunstvereins Hannover
1974 wurde René Zechlin in Würzburg geboren. Er war von 2002-2004 für den Frankfurter Kunstverein tätig, zuerst als Volontär, dann als Kurator. Danach war er Curator of Exhibitions and Projects in der Lewis Glucksmann Gallery in Cork, Irland. Seit 2008 ist er Direktor des Kunstvereins Hannover. Mit ihm sprach Michael Stoeber über seinen Werdegang, seine Vorstellungen von guter Kunst, seine Ausstellungen und wie er den Kunstverein Hannover in Konkurrenz und Kooperation mit dem Sprengel Museum und der kestnergesellschaft managt.
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Michael Stoeber: Wollten Sie beruflich schon immer der werden, der Sie heute sind?
René Zechlin: Das hat sich langsam entwickelt. Kunst ist mit der Zeit jedoch immer wichtiger für mich geworden. Nach dem Abitur stellte ich kurz die Überlegung an, ob ich an eine Kunstakademie gehen sollte. Ich entschied mich aber dagegen. Mit dem Studium von Kunstgeschichte, Philosophie und BWL gab ich mir meine berufliche Richtung dennoch in gewisser Weise vor. Meine Fächerwahl spiegelte mein Interesse an Kunst und Kultur wie an der Organisation von Veranstaltungen. Mein besonderes Interesse an der zeitgenössischen Kunst wuchs aber erst im Laufe des Studiums. Auch als ich bereits angefangen hatte, in einem Kunstinstitut zu arbeiten, war ich mir nicht sicher, ob ich später einmal ein solches leiten oder nicht doch lieber im Hintergrund arbeiten wollte.
Bevor Sie nach Hannover kamen, waren Sie in Frankfurt und dann in Cork in Irland tätig. Was haben Sie da gelernt?
In der Zusammenarbeit mit Nicolaus Schafhausen…