Korea
Michael Joo
Do-Ho Suh
Kommissar: Kyung-mee Park
Zwei Künstler, die bereits seit Jahren im Ausland beheimatet sind: der 1966 in den USA geborene und in New York lebende Michael Joo, sowie Do-Ho Suh (Jg. 1962), der vor rund 10 Jahren ebenfalls nach New York auswanderte. Auch wenn die Arbeiten der beiden auf den “ersten Blick” sehr unterschiedlich anmuten, ist die Entscheidung von Kommissar Kyung-mee Park, sie in einer gemeinsamen Ausstellung zu zeigen, nachvollziehbar. Do-Ho Suhs auf einer körperlosen Gestalt montiertes Gewand in traditionellem Schnitt breitet sich bis in die angrenzenden Räume aus. Eine metallene Kriegerrüstung, gearbeitet aus Abertausenden von “Hundemarken”, wie sie Soldaten zu Identifizierungszwecken tragen. Um das Verhältnis von Idividuum und Masse geht es auch in den anderen beiden Arbeiten Do-Ho Suhs, die Harald Szeemann für die Ausstellung im italienischen Pavillon auswählte: ein von zigtausenden kleiner Figuren getragener Glasboden und eine Tapete, deren Muster aus winzigen Fotoportraits besteht. Michael Joos Skulpturen liegt das genau gegenteilige gestalterische Prinzip zugrunde: nicht Addition, sondern Aufspaltung. Basis seiner Arbeiten sind konkret vorhandene, von der Natur geformte Gebilde wie ein Baumstamm oder ein Geweih. Diese werden in viele Fragmente zerteilt und dann mit kleinen Metallstäben wieder verbunden. Ihr ehemals natürlicher Körper erscheint nun aufgebläht zu einer nur mit künstlichen Mitteln gehaltenen Gestalt. SB