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ROLF RICKE ÜBER SEINE AUSSTELLUNG »SPECIAL OFFER«
IM GESPRÄCH MIT REINHARD ERMEN
Rolf Ricke, (*1934) eröffnete 1963 in Kassel seine erste Galerie, die seit 1967 in Köln ansässig ist. Der Kasseler Kunstverein nahm die Gründung zum Anlaß, ihn um eine Ausstellung zu bitten. Nach 35 Jahren im ‘Geschäft’ repräsentiert Ricke noch immer nicht den Typ des wohlhabenden Promotors; er ist noch immer ein wenig unangepaßt und ist noch immer ziemlich neugierig. So kuratierte er in Kassel auch eine Malereiausstellung, die keinesfalls nur die Positionen der eigenen Galeriearbeit vertritt, vielmehr ist “special offer” ein Plädoyer für die offene, freie Kunstäußerung, unabhängig vom namedropping des großen Geldes. Mehr oder weniger genau von einander getrennt stehen hinter 15 Positionen 15 Namen: Ingrid Calame, Dominique Figarella, Urs Frei, Pia Fries, Herbert Hamak, Mary Heilmann, Fabian Marcaccio, Ingo Meller, Olivier Mosset, Carl Ostendarp, Steven Parrino, David Reed, Adrian Schiess, Jessica Stockholder, Günter Umberg, Elisabeth Vary, Andy Warhol, Rémy Zaugg.
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Reinhard Ermen: Es gab vor zehn Jahren schon mal eine Ausstellung, die Sie kuratiert haben, und zwar aus Anlaß des 25jährigen Galeriejubiläums im Kölnischen Kunstverein unter dem Titel “Aus meiner Sicht”. Dafür galt in vieler Hinsicht ähnliches wie für “special offer”; doch in Köln vor zehn Jahren zeigten Sie ein interdisziplinäres Programm, also Kunst vieler Gattungen von der Skulptur zur Malerei und allem, was dazwischen liegt. “special offer” ist dagegen mehr oder weniger eine Malereiausstellung. Wie erklären Sie sich diese Begrenzung?
Rolf Ricke: Zuerst muß ich sagen, daß das die vierte Ausstellung ist, die ich kuratiert habe….