Mexiko
Melanie Smith, Rafael Ortega. Cuadrado rojo, rosa imposible. Kurator: José Luis Barrios Lara. Ort: Palazzo Rota Ivancich, Castello 4421
Drei Videos, drei Gemälde und eine Installation hat Melanie Smith mit nach Venedig gebracht. Die 1965 geborene Engländerin lebt seit 1989 in Mexiko City und wurde als Künstlerin für den mexikanischen Pavillon der 54. Biennale Venedig ausgewählt. Im Palazzo Rota Ivancich wird der Besucher zunächst in einen Raum geleitet, in dem das Video „Aztec Stadium. Melleable Deed“ (wie alle Videoarbeiten in Kooperation mit Rafael Ortega entstanden) groß auf eine Wand projiziert wird. 3000 Schüler führen in dem Stadion eine Art Bilderperformance auf: Sie halten bedruckte Tafeln in die Höhe und formieren damit riesige Mosaike von Kunstwerken oder Bildern der Massenkultur. Will die Künstlerin mit diesem Video die Beziehung zwischen Chaos und Moderne aktivieren, geht es in ihrem nächsten Video „Package“ um eine symbolische Störung von Netzwerken des modernen Lebens. Die Handlung: Ein riesiges rotes, verschnürtes Bündel muss transportiert werden. Es passt natürlich kaum durch die Absperrungen am Fahrkartenschalter, in Autos oder Fahrstühle… Kurz vor Eröffnung der Biennale ließ Smith ein dickes rosafarbenes Bündel durch Venedig schleppen – dokumentiert in dem Video „Bulto in Venice“. Das dritte Video „Xilitla: Dismantled 1“ entstand im surrealistischen Park „Las Pozas“ und versucht, die Grenzen zwischen modernen und zeitgenössischen Kunstpraktiken aufzuzeigen.
Besonders gelungen ist die Installation von drei Gemälden in dem zentralen Ausstellungsraum. Auf die mit zerschlissenem Seidendamast bespannten Wände hat Smith drei in zarten Pastelltönen gehaltene Gemälde gehängt. Die Bilder mit den Motiven „Affen“, „Brustwarze“…