Noemi Smolik
Meuser
Galerie Gisela Capitain, Köln, 23.4. – 29.5.1999
Auch die neuen Objekte von Meuser, die in der Kölner Galerie Gisela Capitain gezeigt werden, sehen auf den ersten Blick unschuldig, leicht, fast harmlos aus. Dabei steckt hinter dieser Unschuld, hinter dieser Leichtigkeit und Harmlosigkeit eine hartnäckige Auseinandersetzung des Künstlers mit der Frage, was Skulptur heute überhaupt noch sein kann.
Schon der Versuch, Meusers Objekte aus Eisen und Blech als eine Skulptur, ein Bild oder gar als eine Installation zu definieren, erweist sich als schwierig. Die Objekte sind weder der Skulptur noch eindeutig dem Bild oder der Installation zuzuordnen, sie überschreiten Grenzen. Alle Arbeiten sind entweder an die Wand befestigt oder eng an die Wand bezogen. Einige wie der “Kofferträger” oder “Ohne Titel (Balkon)” ragen in den Raum, was sie als dreidimensionale Bilder erscheinen läßt, “Anhänger” besteht sogar aus zwei viereckigen Stahlplatten, die wie zwei Bilder nebeneinander hängen. “Seekrank” ist eine raumbezogene, zweiteilige Eiseninstallation, die aus einem Wandobjekt und einem Bodenobjekt besteht, “Grader Nichtskönner” könnte man als eine auf einem flachen viereckigen Sockel stehende Skulptur bezeichnen. Meusers Objekte sind jedoch nicht nur wand- oder raumbezogen, sie stehen auch in einem Bezug zueinander, sie sind auch Rauminstallationen. Bild, Bild, das in den Raum ragt, Skulptur, Skulptur, die zum Wandobjekt wird, Skulptur mit Sockel und ohne Sockel, raumbezogene Skulptur, Installation – seit den 60er Jahren war es das Anliegen zahlreicher Künstler, mit ihren Objekten den Gegensatz von Bild und Skulptur aufzuheben. Meuser hebt diesen Gegensatz ohne viel Aufsehen und mit einer spielerischen Leichtigkeit auf.
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