Nach dem Aus für das Berliner Artforum gibt es im deutschsprachigen Raum nur noch drei internationale Messen in Basel (Juni), Köln (April) und in Karlsruhe (März). Die Art Karlsruhe (8.-11.3. 2012) hat sich mit Skulptur als einem der Schwerpunkte von Anfang an ein eigenes Profil verschafft und kollidiert auch nicht mit der zeitgleichen The Armory Show in New York, da beide Veranstaltungen höchst unterschiedliche Publikumsschichten ansprechen. Die Internetseite der Art Karlsruhe zitiert die Mainzer Galeristin Dorothea van der Koelen: „Karlsruhe steht für ausgesprochen seriöse Sammler und nicht für Spekulanten.“ Zwar apostrophierte „Die Welt“ auch die Art Karlsruhe als eine „Gute Laune“-Messe, aber das Marketingkonzept der Messemacher zielt eben nicht auf eine Party-Messe mit viel Glamour, der auf anderen Veranstaltungen die Kunst oft überdeckt. Stattdessen bieten die Galeristen an ihren Ständen zumeist One-Artist-Shows, und mit 20 Skulpturenplätzen in einer offenen, luftigen Inszenierung bleibt die Karlsruher Messe weiterhin ihrem Ursprungskonzept treu. Von den 45.000 Besuchern erklärten 2011 rund 93 Prozent in einer Umfrage, sie wollten dieses Jahr wieder kommen, und ebenso bekundeten von den 220 Ausstellern 86 Prozent ihr Interesse an einem erneuten Messeauftritt 2012. Nachdem der Regensburger Kritiker Karlheinz Schmid drei Jahre lang die „ARTIMA art meeting“-Gespräche mit rund 40 Experten leitete, startet 2012 nun der Autor Hans-Joachim Müller eine neue Reihe mit Podiumsdiskussionen. Die Themen lauten in diesem Jahr „Der Künstler als Genie“ und „Der Künstler als Marktteilnehmer“. Wobei anzumerken wäre, dass bei einem Künstler die Selbstwahrnehmung in der einen Rolle ein gleichzeitiges Auftreten in der anderen nicht ausschließt.
Zu ihrem…