Das spektakulärste Exponat auf der Fine Art Fair Frankfurt (13.-15. April 2007) war ein türkischer Fußballfan-Kiosk, den Olaf Metzel 1995 zusammen mit dem heute in Köln tätigen Fußballtrainer Christoph Daum geschaffen hatte. Der Kölner Museumschef Kasper König kaufte die Arbeit für 120.000 Euro. Messeleiter Michael Neff hatte der Veranstaltung ein neues Gesicht verpasst: Die 40 teilnehmenden Galerien durften nur zeitgenössische Skulptur ausstellen. Es gab keine Kojen mit Katalogtischen und Depoträumen, wie sonst auf Kunstmessen üblich, sondern nur ein Nebeneinander der Exponate wie in einer Gruppenausstellung. Skulptur liegt zwar derzeit im Trend, doch es heißt, Neff habe manchen Galeristen nur mit Sonderkonditionen für dessen Standmiete zum Mitmachen bewegen können. In den Presseberichten fehlten die gewohnten Meldungen über Rekordumsätze, die normalerweise von den großen Kunstmärkten gemeldet werden. Auch an Besuchern war die Veranstaltung keineswegs überlaufen. Man darf daher gespannt sein, wie die nächste Fine Art Fair aussehen wird. Die Online-Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bescheinigte Messemacher Michael Neff jedenfalls etwas euphemistisch, die Umsetzung seines Konzepts sei gelungen: „Sein Environment (um den aus der Mode geratenen Begriff einmal wieder zu verwenden) hat Kraft, und dieses anspruchsvolle Wagnis eines Neuanfangs wird seine Nachahmer finden“. Das jedoch ist zu bezweifeln. Manche Galeristen klagten, bei dieser Präsentationsform hätte es keine Möglichkeit für sie gegeben, sich in unmittelbarer Nähe ihrer Exponate aufzuhalten und dort mit Kunden zu sprechen. Verkaufstechnisch gäbe es zu einem Hallenplan mit Kojen keine vernünftige Alternative.
Die Art Brussels feierte in diesem Jahr ein Jubiläum: Belgiens Messe für Gegenwartskunst fand zum 25. Mal statt…