In den Wiener Kunstmarkt kommt Bewegung: Der Verband österreichischer Galerien positionierte sich neu – er wählte einen neuen Vorstand und stellte seine Unterstützung für die Messe Kunst Wien ein, die alljährlich im Herbst im MAK-Museum am Stubenring stattfindet. Dort hatten viele Galeristen immer wieder über die Enge „wie in einer Legebatterie“ geklagt; für Installationen und weitläufige Präsentationen fehlt der Platz. Nun gibt es eine „Gegenmesse“ – sie heißt ViennAfair und wird vom 21. bis 24. April 2005 in der modernisierten Halle A des Wiener Messegeländes ausgerichtet.
Spiritus rector der neuen Messe ist der Wiener Galerist Ernst Hilger, der selbst schon seit drei Jahrzehnten im Geschäft ist und sich bereits seit längerem auf eine internationale Messepräsenz spezialisiert hat: Man trifft ihn in Bologna ebenso wie in Paris, Miami, Madrid, Brüssel und Köln. Logischerweise macht sich Hilger – zusammen mit seiner Kollegin Ursula Krinzinger – dafür stark, auch den Kunststandort Wien stärker zu internationalisieren. Seit der EU-Osterweiterung läge Wien im geografischen Zentrum Europas. Von hier aus könne man gute Kontakte nach Osten und Südosten knüpfen: „Es ist auch für Aussteller der ART BASEL oder der FIAC Paris von Interesse, dieses andere, neue Einzugsgebiet zu bearbeiten“, glaubt Hilger. Er selbst kooperiert bereits mit einer slowenischen Galerie.
Doch bei vielen ihrer Kollegen stießen Hilger und Krinzinger mit ihrer Forderung nach stärkerer internationaler Ausrichtung der Wiener Messe auf taube Ohren. Manche fürchten wohl, durch die ausländische Konkurrenz von ihrem Stammplatz verdrängt zu werden. So ist die Gründung einer neuen Messe die zwangsläufige…