Mit 8.500 Besuchern war der Zulauf zur neuen Messe Art Cologne Palma de Mallorca eher mäßig (zum Vergleich: die Muttermesse Art Cologne verkaufte in Köln früher etwa 60.000 Eintrittskarten, zum Art Forum Berlin kommen jährlich mindestens 30.000 Besucher). Weil Palma de Mallorca noch keine eigenen Messehallen hat, fand der Balearen-Ableger des Kölner Kunstmarkts mit 55 Galerien im September 2007 auf dem Flughafen statt – pünktlich zur Nachsaison, wenn die Massenurlauber verschwunden sind und die ebenso finanziell betuchten wie kunstsinnigen Finca-Besitzer eingeflogen kommen. Und die ließen sich nicht lumpen: Der Kölner Galerist Heinz Holtmann verkaufte eine Arbeit von Heinz Mack für 100.000 Euro; sein Berliner Kollege Clemens Fahnemann veräusserte Acrylbilder von Imi Knoebel (7.800-90.000 Euro) und Günther Förg (je 2.8000 Euro). Von der örtlichen Politik wurde die neue Messe begrüßt und unterstützt, passt sie doch gut in das Konzept der Inselregierung, vom Ballermann-Image wegkommen zu wollen und stattdessen eine qualitative Aufwertung des Tourismus zu erreichen, indem man vermehrt auf Kulturangebote setzt. Kölner Galeristen sehen in der Filialveranstaltung freilich eher eine Verzettelung: Die Kölnmesse solle sich lieber auf ihr „Kerngeschäft“ konzentrieren und die Art Cologne verbessern.
Die großen internationalen Galerien aus New York und London fehlten auch in diesem Jahr unter den 161 Ausstellern beim Art Forum Berlin: Im Oktober ist der Messekalender einfach zu dicht gedrängt. Zehn Tage nach dem Berliner Termin begann nämlich in London die Frieze Art Fair, gefolgt von der FIAC Paris eine weitere Woche später. Andere Kunstmessen fanden im Oktober außerdem noch in Zürich, Toronto und Sydney statt….