Mit unterschiedlichen Resultaten bekamen die großen Herbstmessen 2008 die aktuelle weltweite Finanzkrise zu spüren. Während die Teilnehmer der Frieze Art London angesichts deutlicher Umsatzeinbußen lange Gesichter machten, kamen die Kunsthändler bei der FIAC Paris eher auf ihren Schnitt. Marktbeobachter sehen den Grund für die unterschiedlichen Messeergebnisse in der Tatsache, dass das Programm der FIAC immer schon solider und konservativer ausgerichtet war, während die Londoner Messemacher bewusst auf das Neue und Spektakuläre setzen. In Krisenzeiten neigen aber auch die Kunstkäufer eher zu Investitionen mit einem „kalkuliertem Risiko“ und meiden dann lieber die teuersten Gegenwartskünstler, bei denen man ja nie weiß, ob sich deren Preise in den kommenden Jahren halten werden, sondern man setzt stattdessen eher auf die sicheren Werte der etablierten Avantgarde. Von den 180 Ausstellern kamen diesmal rund 60 Prozent aus dem Ausland. Sie stärkten das internationale Profil der FIAC, die gegenüber der zeitnahen Messekonkurrenz in London und Berlin Pluspunkte sammeln konnte. Mit ihrem Programm, das auf Kontinuität ausgerichtet ist, wird sich die FIAC wohl auch in den kommenden Jahren im internationalen Messekalender behaupten können, während es für die modischen Event-Messen schwieriger wird.
Wolfram Völcker, Leiter der Berliner Liste, war hochzufrieden mit seiner Veranstaltung. „Im Vergleich zum Vorjahr“ hätten die Besucherzahlen „erheblich zugenommen“. Allein zur Vernissage waren 5.000 Kunstfans gekommen, und zum Messeschluss hatte man insgesamt 12.000 Besucher gezählt. Am ersten Abend wurden auf dieser „Entdeckermesse“ vor allem Kunstwerke zu vierstelligen Preisen gut verkauft – da riskiert man in diesen unsicheren Zeiten nicht soviel. Neben der aktuellen Kunst wartete die Berliner…