ART COLOGNE
Es gehört zu den folkloristischen Eigenheiten der Stadt Köln, dass fast jeder behauptet, hier werde nicht geklüngelt. An diese schöne Tradition anknüpfend verkündete nun Bernd Aufderheide, seit Anfang 2001 neuer Geschäftsführer der KölnMesse, “allein die Qualität” entscheide “über Zulassung oder Ablehnung einer Galerie am Internationalen Kunstmarkt in Köln”. Denn es hat in der 35jährigen Geschichte der ART COLOGNE kaum ein Jahr ohne Knatsch über abgewiesene Bewerbungen gegeben. “Natürlich jurieren im Zulassungsausschuss Galeristen über Kollegen. Aber es gibt kein besseres Konzept”, sagt Aufderheide. “In bisher aktenkundig gewordenen Urteilen ist die KölnMesse verpflichtet worden, Ablehnungsbescheide ausführlich zu begründen. Da diese Begründungen im Klagefall vor Gericht bestehen müssen, werden sie von Anwälten formuliert. Und deren klare Sprache stößt die Betroffenen oftmals vor den Kopf…” Auch in diesem Jahr hatten vier nicht zugelassene Galerien den Klageweg beschritten: Renate Bender (München) und Iris Wazzau (Davos) führen formale Gründe an. Die Galerien Kaess-Weiss (Stuttgart, Teilnehmer seit 1989) und Schlichtenmaier (Grafenau, Teilnehmer seit 1990) wenden sich gegen das neu eingeführte Rotationsprinzip. Jede Galerie soll im Laufe der Zeit einmal aussetzen und ist dann automatisch “bei gleich bleibenden Voraussetzungen” im kommenden Jahr wieder dabei. Für 2001 rotieren 16 Galerien freiwillig, 11 weitere – darunter die beiden Kläger Kaess-Weiss und Schlichtenmaier – waren vom Zulassungsausschuss für die Rotation vorgesehen. Insgesamt waren aus 500 Bewerbungen 244 Galerien einjuriert worden. Mit der Verkürzung der Laufzeit (auf nur noch 5 Tage vom 31. Oktober bis 4. November 2001) hat die ART COLOGNE einen weiteren Schritt zur Reform der…