Seit die Kölner Herbstmesse Cologne Fine Art Fotografie und aktuelle Kunst aus ihrem Programm ausgeschlossen hat und nur noch Alte Meister und Antiquitäten zeigt, konkurrieren entlang der Rheinschiene die Messegesellschaften von Köln und Düsseldorf um Marktanteile beim Handel mit alter Kunst. Im Februar 2010 fand nämlich in Düsseldorf die antiques & kunstmesse statt, die nach eigenen Worten „in nur vier Jahren zur größten Kunst- und Antiquitätenmesse Deutschlands avanciert“ ist. Jedenfalls konnten sich die 100 Teilnehmer der jüngsten Veranstaltung um einen Anstieg der Besucherzahlen auf 13.500 freuen (zum Vergleich: die letzte Cologne Fine Art hatte im November 2009 rund 12.000 Besucher). Exorbitante Preissprünge wie beim Handel mit klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst sind auf diesem Marktsegment bei den Angeboten von Biedermeierkommoden, Jugendstilbroschen oder Malerei des 19. Jahrhunderts nicht zu beobachten, aber dafür können sich die Händler auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf eine solide Marktentwicklung verlassen.
„Aus wirtschaftlicher Sicht“ seien die Erwartungen der Aussteller bei der jüngsten ARCO Madrid übertroffen worden, bilanzierte Luis Eduardo Cortés, Leiter der madrilenischen Messegesellschaft IFEMA. Und die Erwartungen waren vorher eher bescheiden gewesen: Spaniens Wirtschaft spürt nämlich derzeit die Auswirkungen einer Immobilienkrise. Mit rund 150.000 verkauften Eintrittskarten zählt die ARCO dennoch nach wie vor zu den weltweit besucherstärksten Kunstmessen. Allerdings bekommt auch sie die jüngsten Veränderungen auf dem Kunstmarkt deutlich zu spüren. War früher die Kunst aus Lateinamerika ein wichtiges Standbein der ARCO, so fürchten manche Marktbeobachter, diese Kunst könnten manche Galerien künftig lieber auf der Art Basel Miami anbieten wollen. Die Galeristen drängen daher massiv…