Michael Neff hatte die Idee zur art berlin contemporary gehabt: eine Veranstaltung im ehemaligen Postbahnhof, die eher als Ausstellung denn als Messe konzipiert, gleichwohl auf das Verkaufen von Kunst als primärem Zweck ausgerichtet ist und auch von Galeristen organisiert wird. Mit einem Hallenplan, bei dem auf die klassischen Messekojen konsequent verzichtet wird, war Neff als Messemacher jedoch schon in Frankfurt gescheitert. „Nach Differenzen mit den Veranstaltern“, wie die Presse kolportierte, schied Michael Neff aus der Organisation des neuen Berliner Events aus. Die künstlerische Leitung übernahm an seiner Stelle Ariane Beyns, die aber Neffs Schwerpunktsetzung einer kojenfreien Präsentation von Skulptur, Installation und Medienkunst beibehielt. Es gab denn auch bei den Exponaten der 44 teilnehmenden Galerien keine Preisschilder zu sehen, und auch sonst hatte man auf die vertrauten Rituale der klassischen Kunstmessen verzichtet. Die „abc“ will keine Satelliten- oder gar Off-Messe zum Artforum Berlin sein, und dafür bürgt schon die Prominenz mancher Aussteller wie Arndt & Partner (Berlin) oder der Galerie Konrad Fischer (Düsseldorf). Ob sich diese Form der kunsthändlerischen Selbstdarstellung im Messewesen durchsetzt und ob die „abc“ sich dauerhaft im Berliner Messekalender etabliert, wird –wie woanders auch – von den Umsatz- und den Besucherzahlen abhängen. Doch wo es heutzutage auch im Kunsthandel vor allem um das schnelle Tagesgeschäft geht und erst in zweiter Linie um Strategien einer langfristigen Zusammenarbeit mit Sammlungen und um die Beständigkeit einer „Marke“, sind diese Fragen unerheblich.
Zum ersten Mal fand die Kölner Art.fair 21 Anfang Oktober 2008 als alleinige Herbstmesse am Rhein statt: Die Art Cologne hatte…