Mit der „aktuellen Krise der deutschen Kunstmessen“ (Neuorientierung in Köln, Absage in Frankfurt, Terminverschiebung in Berlin) haben die Macher der dc duesseldorf contemporary die Stornierung ihrer diesjährigen Veranstaltung begründet. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Ausrichtung einer solchen Messe „nicht sinnvoll“. Man wartet die Entwicklung ab, die im deutschsprachigen Raum auf eine Konzentration weniger, dann aber international bedeutsamer Messen hinausliefe.
Das Verhältnis zwischen Gérard Goodrow, dem künstlerischen Leiter der Art Cologne (16.-20. April 2008), und den Galeristen galt schon seit Monaten als gespannt. Dem Vernehmen nach sollen einige Vertreter der Galeristenszene die Kölner Messeleitung sogar massiv bedrängt haben, den aus ihrer Sicht glücklosen Goodrow zu entlassen. Er musste Ende Januar 2008 tatsächlich seinen Schreibtisch räumen – drei Monate vor der nächsten Art Cologne 2008. Goodrow hatte in den vier Jahren seiner Amtszeit nicht verhindern können, dass Köln als internationaler Kunsthandelsplatz gegenüber Basel, London und Miami gehörig ins Hintertreffen geriet und die Art Cologne deutlich an Bedeutung verlor – das sind allerdings strukturelle Entwicklungen auf einem globalisierten Kunstmarkt, gegen die auch woanders ein einzelner lokaler Messemacher nicht allein ankämpfen könnte. Zudem fühlt sich die lokale Kunstszene von der Kommunalpolitik im Stich gelassen. Doch viele Defizite der Kölner Kunstmarkt-Veranstaltung waren auch hausgemacht. So gab es seitens der Teilnehmer immer wieder Kritik an der sterilen Atmosphäre der neuen Hallen 4 und 5 und am Messe-Service. Doch das ist für die Kölner Kunstszene nicht das Hauptproblem. Insider des Kunstbetriebs haben nämlich schon lange den Eindruck gewonnen, dass viele Kölner Galeristen so oder so eher in Berlin…