Die Art Basel hat es mit ihrer parallel veranstalteten Junior-Messe “Liste Basel” vorgemacht. Gleich drei Begleitmessen gab es während des diesjährigen Artforum Berlin zu besichtigen. Die Berliner Liste, der Kunstsalon und die Preview, die schon im vergangenen Jahr aus der “Berliner Liste” hervorging, ergänzten das Programm der Muttermesse. Zur “Preview” hatten sich 53 Galerien in einer Backfabrik eingefunden. Insgesamt vermittelten diese Nebenmessen allerdings den Eindruck, dass sie längst kein Schnäppchenmarkt mehr sind, sondern dass hier selbst für junge Kunst inzwischen schon recht exorbitante Preise verlangt werden. Von “Alternativmesse” kann jedenfalls keine Rede mehr sein. Und damit könnte sich mittelfristig für das Artforum ein Problem ergeben. Während nämlich in Basel zwischen der Hauptmesse “Art” (zu großen Teilen mit Klassischer Moderne und etablierter Avantgarde) und der “Liste” (ausschließlich mit junger Kunst) der Unterschied im Programmprofil klar erkennbar ist, könnte sich in Berlin, wo das Artforum nur Zeitgenössisches zeigt, leicht eine pikante Konkurrenzsituation zwischen Mutter- und Begleitmessen ergeben. Ob der ohnehin schwierige Berliner Markt das verträgt, bliebe abzuwarten.
Die St’Art Strasbourg (24.-27. Nov. 2006) wich mit der Verlegung in den Herbst der neuen Konkurrenzmesse Art Karlsruhe zeitlich aus. Zwar vermag die Strasbourger Messe in jedem Jahr etwa 30.000 Besucher anzulocken, doch in Frankreich mit seinen zentralistischen Strukturen focussiert sich der Kunsthandel gemeinhin auf die großen Galerien in Paris und die dortigen Messen FIAC und Paris Photo. So hofften die Messemacher im Elsass, dass vor allem viele Sammler aus Deutschland und der Schweiz als Besucher anreisten. Genaue Informationen über Besucherzahlen und Umsätze lagen bis Redaktionsschluss…