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Titel: Situation Schweiz · von Bice Curiger · S. 108 - 115
Titel: Situation Schweiz , 1983

Meret Oppenheim

geb. 1913, lebt in Bern und Paris

Mag sein, daß die starke Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit eine Zeitlang von der Künstlerin Meret Oppenheim und ihrem Werk abgelenkt hat. Genauso wie ihre berühmte “Pelztasse”, ein 1936 entstandenes Objekt mit dem Titel “Déjeuner en fourrure”, das sich seit über 40 Jahren an prominenter Stelle der Sammlung des Museum of Modern Art in New York befindet, den Blick auf ihre Arbeit verstellt hat. Denn allzu schnell heftete man ihr fortan das Etikett der “Surrealistin” an.

Heute sind die Bilder, Skulpturen, Objekte und Zeichnungen von Meret Oppenheim … Zeugnisse eines in großer Unabhängigkeit und Offenheit jenseits von Stilkategorien entwickelten Oeuvres. Ihre letztjährige Beteiligung an der documenta 7 unterstrich die aktuelle Bedeutung, die ihrer Arbeit innewohnt, die Fülle und Erneuerungskraft, deren Beständigkeit im Wandel.

Meret Oppenheim, die heute in Bern und Paris lebt und den Sommer im großelterlichen Haus im Tessin verbringt, wurde 1913 in Berlin als Tochter eines Deutschen und einer Schweizerin geboren… Das für ihre spätere Entwicklung förderliche Milieu wird bestimmt durch die musischen Großeltern – die Großmutter Lisa Wenger ist Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und heute noch bekannt als Illustratorin des populären Schweizer Kinderbuches “Joggeli söll go Birli schüttle” – und andererseits auch etwa durch die im Elternhaus diskutierte Lehre C.G. Jungs. …

Meret beginnt mit 14 Jahren ihre wichtigen Träume aufzuschreiben, was sie bis heute weiterführt.

1932, mit 19 Jahren, beschließt sie, nach Paris zu fahren, um Malerin zu werden. Hier bleibt sie mit Unterbrüchen bis 1939. In dieser Zeit entsteht ihr erstaunliches Frühwerk. Sie zeichnet, malt und…

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