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Magazin: Bücher · von Justin Hoffmann · S. 405 - 405
Magazin: Bücher , 2004

Mehr Wissen mit Jim Avignon

Wer bewahrt nicht wenigstens ein Exemplar jener praktischen Nachschlagewerke im Bücherschrank auf, die der Deutsche Taschenbuch Verlag seit den 60er Jahren herausgibt? Eines jener Bücher des Wissens, die einen umfassenden Einblick in Bereiche wie Astronomie, Baukunst oder Mathematik gewähren. dtv-Atlanten werden sie genannt, weil die große Anzahl von Karten, Tabellen und Illustrationen ihr Charakteristikum ist. Der Aufbau dieser Bücher ist immer der gleiche. Auf der linken Seite sind die farbigen Bilder abgedruckt, auf der rechten steht der Text. Daran hält sich auch Jim Avignons “Welt und Wissen, Band 1” mit deutlichem Bezug zu jener Reihe. Auf der linken Seite finden wir stets die schematischen Darstellungen des Berliner Künstlers und auf der gegenüber liegenden Texte unterschiedlicher Autoren in lexikalischer Ordnung. Zunächst mag man sich darüber wundern, wie sich Avignons prägnante Bilderwelt, die sich gerade durch ihre Unberechenbarkeit in der Linienführung auszeichnet – irgendwie ist immer alles krumm und schief -, für wissenschaftliche Darstellungsformen eignen soll. Aber gerade darin liegt der besondere Reiz dieser Arbeiten, zu sehen, wie sich eine individuelle Malweise an bekannte graphische Strukturen annähert, und welch ungewöhnlichen Verbindungen dadurch entstehen. Dabei zeigt sich, dass Avignons comicsartiger Stil mit seiner Reduktion auf bestimmte Figuren, Symbole und Zeichen sowieso eine gewisse Affinität zur Systematik besitzt.

Die Reflexion komplizierter Sachverhalte mit einfachen bildnerischen Mitteln gehört schon immer zum Kennzeichen von Jim Avignons Arbeiten. Diesmal wagt er sich an anspruchsvolle Themen wie die Zeit als vierte Dimension, die größten Feinde der Musikindustrie, die Evolution der Computer-Systeme oder die Philosophen des…

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