Edson Chagas
Mehr introspektiv
Ein Gespräch von Heinz–Norbert Jocks
Edson Chagas, 1977 in Luanda geboren, schloss 2007 ein Grundstudium in Fotojournalismus am London College of Communication (LCC) ab und beendete 2008 einen Kurs in Dokumentarfotografie an der University of Wales in Newport. Mitunter nahm er an Ausstellungen wie der 2. Triennale Luanda, Angola (2010), der SP-Arte in São Paulo, dem RAVY – Rencontre d’Arts Visuels in Yaoundé, Kamerun teil. Chagas, der in Luanda lebt, verbindet seine künstlerische Arbeit mit seiner Tätigkeit als Bildredakteur bei der angolanischen Zeitung Expansão. Angola erhielt den Goldenen Löwen für den besten Pavillon. Heinz-Norbert Jocks sprach mit dem Fotografen Edson Chagas.
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Sie wurden 1977 in Lunda, der Hauptstadt Angolas geboren. Können Sie mir etwas über das Leben dort erzählen, über Ihre Familie? Wie sind Sie aufgewachsen?
EDSON CHAGAS: In Luanda geboren, wuchs ich aber in Maianga, einer bürgerlichen Stadt auf. Sowohl meine Mutter als auch mein Bruder leben übrigens dort noch heute. In den späten 70er Jahren arbeitete mein Mutter als Angestellte für die Montepio Supermärkte, aus denen später die ENSUL Supermärkte in Luanda wurden, während mein Vater Aeronautik an der ersten Hochschule für Luftfahrt in Luena, Moxico, einer angolanischen Stadt an der Grenze zu Sambia studierte.
Waren Sie während des schrecklichen Krieges in Angola? Woran erinnern Sie sich?
In Luanda habe ich den Krieg nicht im physischen Sinn erlebt. Ich kenne nur dokumentarisches Filmmaterial über den Krieg in den anderen Teilen des Landes, aber ich kann von keinen Bombenangriffen und anderen Dingen berichten. Erst nach den Wahlen im Jahre 1992,…