McDermott & McGough
David McDermott (geb. 1952 in Hollywood) und Peter McGough (geb. 1958 in Syrakus) tauchten Anfang der 80er Jahre in der New Yorker Kunstszene auf. Das Künstlermännerpaar lebt in einem “de-modernisierten” Apartment an der Lower East Side. Die Verehrung des viktorianischen Zeitalters und die Manie für nostalgischen Schwulst treffen sich, einhergehend mit der obsessiven Hinwendung zur Welt der Antiquitäten, in einem pastorale Idylle zelebrierenden Interieur, in dem anachronistischen Werten – wie etwa der romantischen Liebe als bestimmender Lebenskraft – gehuldigt wird. McGough sieht, wie er gegenüber “Art in America” bemerkte, die Zusammenarbeit beim Malen nicht als problematische Prozedur: “Wir wissen gut, wie das Schaffen des anderen zu imitieren. Ich besitze Fähigkeiten, er besitzt Fähigkeiten. Wir führen einander. Ich mag etwa die Figur zeichnen, er den Hintergrund. Oder jeder von uns könnte ein Bild malen, ohne den Eingriff des anderen.” Wichtig sei ihnen als gemeinsame Ebene nicht die Malerei, sondern das Authentizitätsideal ihrer Art zu leben, des Lifestyle. McDermotts & McGoughs Bilder sind mit alten Daten versehen und in alten Stilen gemalt. Metaphysisches, Spiritualität, Anschauungen vom Göttlichen, Homoerotik, Zeitreisen (“alle Zeitalter sollten gleichzeitig existieren”, so ihre Utopie) sind die Themen ihrer Werke. Im nachfolgenden Interview mit Trevor Fairbrother beantworten die Künstler gleich als erstes die Frage nach der Beschäftigung mit der Homoerotik.
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McDermott & McGough: In unserer Epoche hat sich der Haß auf die Homoerotik allmählich reduziert, und das liegt daran, daß die Frauen nun das Kommando über den Planeten übernehmen. Als die Frauen noch für den Nachwuchs sorgten, waren sie…