Mazedonien
Hristina Ivanoska,Yane Calovski
We are all in this alone
Kommissare: Maja Nedelkoska Brzanova, Olivija Stoilkova. Kuratoren: Alfredo Cramerotti, Olga Jürgenson. Ort: Pavilion in den Arsenale
„We are all in this alone – Wir sind damit alle alleine“, nennen Hristina Ivanoska (geb. 1974) und Yane Calovski (geb. 1973) ihr Biennale-Projekt. Thema dieser sehr komplexen Arbeit ist die Frage, wie sich der Begriff des Glaubens unter den aktuellen, oft kontroversen sozio-politischen Bedingungen fassen lässt. Die Installation war bereits 2014 in der Kunsthalle Baden-Baden zu sehen und wurde nun leicht variiert in den Arsenale aufgebaut.
2012 entdeckten die Künstler in einer kleinen Kirche in der Nähe des mazedonischen Dorfes Kurbinovo Reste von Fresken aus dem 12. Jahrhundert. Für ihr Projekt haben sie den Kirchenraum als schlichten White Cube im Maßstab 1:2,5 nachgebaut, in dem die mittelalterlichen Fresken als monochrome goldene Flächen erscheinen. In diesen Kontext haben Ivanovska und Calovski sodann einen ganzen Mix aus Referenzen eingebracht, die auf ihren jeweils sehr speziellen künstlerischen Forschungen basieren.
So sind Ivanoskas Objekte und Zeichnungen von den Schriften der Philosophin und Sozialrevolutionärin Simone Weil (1909-1943) und der feministischen Psychoanalytikerin und Kulturtheoretikerin Luce Irigaray (geb. 1930) inspiriert. Während Weil ihren Glauben an Gott in Frage stellt und ihn als persönliche Entscheidung begreift, die jeder für sich alleine zu treffen hat, erklärt Irigaray in ihrem Text „La Mystérique“ eine emotionale und unerklärliche Beziehung zu Gott.
Calovskis Zeichnungen und Collagen sowie die neue, für die Biennale entstandene Videoarbeit beziehen sich auf eine kürzlich entdeckte Korrespondenz von Paul Thek (1933-1988). Darin reflektiert der amerikanische Maler…