Nürnberg
Maximiliane Baumgartner
Das Lokale ist nicht lokal
Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft 30.06.– 17.11.2024
von Martin Blättner
Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft ist der älteste Kunstverein Deutschlands. Er wurde am 13. Oktober 1792 in Nürnberg als Kunstgesellschaft gegründet. 1830 schloss er sich mit dem 1818 gegründeten Albrecht Dürer Verein zusammen und trägt seither den Namen des wichtigsten Nürnberger Künstlers in seinem Titel. Nachfolgeorganisation ist seit 1964 die Albrecht Dürer Gesellschaft. Die Betrachtung einzelner Kunstwerke und die Kunstkritik gehören ebenso zum Programm wie die Förderung der Kunstakademie und der Denkmalpflege. Sie unterstützt neben den Ausstellungen auch begleitende Veranstaltungen im Interesse der zeitgenössischen Kunst. Insofern passt die aktuelle Ausstellung sehr gut in das Anspruchsprofil.
Die Künstlerin Maximiliane Baumgartner, die bekannt für ihre partizipativen Arbeiten ist, in denen sie malerische Elemente mit Erinnerungsarbeit, künstlerischer Forschung und pädagogischen Zielen verbindet, setzt sich in dieser Ausstellung mit dem Leben und Werk von Künstlerinnen der sogenannten „verlorenen Generation“ am Beispiel der Nürnberger Künstlerin Dore Meyer-Vax (1908 – 1980) und der Freiburger Künstlerin Eva Eisenlohr (1891 – 1977) auseinander. Gemein ist ihnen wie anderen dieser Zeit, dass sie zu den ersten gehörten, die an deutschen Kunstakademien zugelassen wurden und überregional künstlerisch tätig waren. Ihr Leben und ihre Arbeit wurden durch den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus unterbrochen, mitunter durch Ausstellungsverbote behindert und als entartet diffamiert. Nach 1945 wurden sie nicht wieder in einem größeren Diskurs beachtet. Baumgartner interessiert an den Arbeiten der beiden Künstlerinnen vor allem der demokratische, solidarische oder politische Ansatz vor dem Hintergrund heutiger gesellschaftlicher…