vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Düsseldorf · von Reinhard Ermen · S. 425 - 425
Ausstellungen: Düsseldorf , 1996

Reinhard Ermen
Max Cole

»Neue Bilder – New Mexico Paintings«
Galerie Conrads, Düsseldorf, 20.1. – 13.3.1996

Obwohl die Malerin und Zeichnerin Max Cole seit 1990 bei uns gelegentlich zu sehen war – im Essener Folkwang Museum zeigte sie 1992 ihre “Arbeiten auf Papier” – gehört sie doch hierzulande zu den (großen) Unbekannten der amerikanischen Gegenwartskunst.

Max Cole, 1937 in Kansas geboren, ist, um es mit einem (höchst unzureichenden) Schlagwort zu sagen, eine ‘Minimalistin’ reinsten Wassers, die sich in der Arbeit um ein Vielfaches potenziert. Ihr Vokabular besteht aus kleinen Stricheinheiten, die vertikal nebeneinander gesetzt entsprechende horizontale Zeilen ergeben. Diese wiederum werden durch waagerechte Linien und Felder verschattet, ja, verdunkelt, so daß von den ursprünglich ‘gestrichelten’ Zeilen nur noch schmale Fensterzeilen verbleiben. In Korrespondenz dazu verwendet sie fast ausschließlich Querformate, die in der Horizontalen durch das Gleichmaß, in der Vertikalen durch die pastosen Felder rhythmisiert sind. Das Material für die Malerei der Max Cole ist Acrylfarbe, die ihr allein solche Präzision erlaubt.

Hat der Betrachter sich erst einmal vergegenwärtigt, daß hier das Licht, die Helligkeit primär durch die zahllosen (von Hand gesetzten!!) Strichzeilen eingelassen wurde, stellt sich zuerst ungläubiges Staunen ein: Wie kann ein Mensch so etwas machen? Und in der Tat ist das eine Kunst fast am Rande des Wahnsinns oder besser: im Fokus einer stupenden Konzentrationskraft! Die Assoziation an Stoffe bzw. Tuche der klassischen Herrenkonfektion sind erlaubt. Das gebremst Ornamentale ist Teil dieser Beschwörung, und Max Cole verschweigt nicht, daß auch indianisches Blut in ihren Adern fließt; in ihrem Unterbewußtsein werden durchaus andere…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei