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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 240 - 242
Ausstellungen: Berlin , 2016

Ronald Berg
Max Beckmann und Berlin

Berlinische Galerie, Berlin, 20.11.2015 – 15.02.2016

Die Stärke dieser Ausstellung ist der Vergleich. Die Berlinische Galerie konfrontiert Beckmann mit jenen anderen Künstlern, an denen er sich anfänglich orientierte und von denen er sich schließlich emanzipierte. Zu sehen ist hauptsächlich der frühe Beckmann. Das ist natürlich dem Thema der Schau geschuldet: „Max Beckmann und Berlin“. Beckmann kam 1904 in die Stadt und blieb zunächst bis 1914. Seine künstlerische Ausbildung in Weimar hatte er vorzeitig abgebrochen, ein Parisaufenthalt folgte. Beckmann war sich seines Talents offenbar so bewusst, dass er den Sprung in die deutsche Metropole nicht scheute. Hier suchte er zu finden, was andernorts nicht gelang: Orientierung und Erfolg. Denn trotz großer Kunstfertigkeit war der zwanzigjährige Beckmann noch unsicher in Thematik und Ausdruck.

Dennoch gewinnt Beckmann in Berlin sogleich den Villa Romana Preis des Künstlerbundes mit dem 1905 an der Ostsee entstandenen Gemälde „Junge Männer am Meer“. Das Bild hängt in der Ausstellung neben Max Liebermanns „Badenden Jungen“, das fünf Jahre früher entstanden ist und – trotz thematischer Ähnlichkeit – in seiner schnappschussartigen Einstellung moderner wirkt als das Werk des jungen Beckmann. Dessen nackte Männer sehen mehr nach klassizistischer Schablone aus, gleich wohl sie im impressionistischen, man könnte auch sagen, Liebermannschen Duktus gemalt sind.

Und so geht es weiter: Beckmann malt nach dem Tod seiner Mutter 1906 eine „Kleine Sterbeszene“, wie es ihm der geschätzte Edvard Munch vorgemacht hat. Auch das „Bildnis des Hanns Rabe“ (1911) ist in lebensgroßer, hochformatiger Anlage ganz dem Norweger verpflichtet. Dessen Portrait von Harry Graf…


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