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Ausstellungen: Bregenz · von Fabian Stech · S. 378 - 379
Ausstellungen: Bregenz , 2008

Fabian Stech
Maurizio Cattelan

»No hope for the dead oder ist Maurizio Cattelan ein guter Koch?«
Kunsthaus Bregenz, 2.2.- 24.3.2008

Obwohl es sich bei der Ausstellung von Maurizio Cattelan im Kunsthaus um eine für ihn vergleichsweise große Ausstellung handelt, ist sie schnell erzählt. Cattelan verwandelt das Licht von Peter Zumthors beeindruckender Glas- und Betonarchitektur mit vier Werken in einen Schneewittchensarg. Die Erzählung für das Kunsthaus Bregenz, an der Cattelan 3 Jahre gesessen hat, beginnt im Erdgeschoss. Drei gerahmte Plakate mit einer Stadt, die vom Feuer verzehrt wird. Über dem Flammen fordert ein nach unten gerichteter Daumen die gnadenlose Zerstörung. In roten Lettern steht Bregenz auf der Stadt des in der Ikonografie des Propagandastils der 30iger Jahre gestalteten Bildes geschrieben. Das Plakat wird als limitierte Auflage verkauft und unterstreicht so seinen Anspruch auf Verbreitung einer Botschaft. In seinem Eröffnungsvortrag stellte Francesco Bonami übrigens fest, nicht jede Stadt habe den Mut, mit einem Ausstellungsplakat überall ihr eigenes In-Schutt-und-Asche-Legen zu bewerben. Nach dieser Einleitung stößt der Zuschauer in der nächsten Etage auf ein Pärchen ausgestopfter weißer Labradors, die ein ebenfalls ausgestopftes Kücken bewachen. Gleichzeitig hüten die Hunde die beiden Aufgänge und das Kücken. Mit dem Blick des Hundes im Rücken geht es weiter in den zweiten Stock. In der Mitte des Raumes liegen neun, aus weißem Marmor geschlagene mit Leichentüchern bedeckte Kadaver in einer Reihe nebeneinander. Will man schließlich den Aufstieg in die oberste Etage des Gebäudes in Angriff nehmen, durch eine der steilen, von Sichtbeton umwandeten Treppen, die durch diffuses, von…



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