Aussenseiter, Artbrutisten, Autodidakten und Amateure, Volkskünstler, Visionäre, Vergessene und Verrückte: 25 Porträts
Maurice Sullins
* 1910, MEDORA, ILLINOIS, LEBT IN JOLIET, ILLINOIS
Sullins wurde 1910 in Medora, Illinois, geboren, das ungefähr 40 Meilen nördlich von St. Louis am Highway 67 liegt. 1928 schrieb er sich in Champaign an der University of Illinois ein. Eigentlich wollte er 1932 sein Examen machen, mußte aber auf Grund finanzieller Schwierigkeiten seinen Studienabschluß hinausschieben. 1934 schließlich konnte er sein Studium mit dem Bachelor of Arts in Geographie abschließen. Im gleichen Jahr heiratete er, und 1940 zog er mit seiner Frau Mary nach Joliet.
Über die Jahre hinweg hatte Sullins verschiedene Jobs, unter anderem am Fisher Body Plant in Willow Springs, Illinois, und am Joliet Municipal Airport, wo er Flugzeuge polierte und wartete. Erst mit 60 Jahren entdeckte Sullins in der Kunst seine wahre Bestimmung. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Tode seiner Frau im Jahre 1986 malte er ununterbrochen, fast wie besessen. Während der sechzehn Jahre, die Sullins als Künstler arbeitete, schuf er über 1200 Bilder, die er sämtlich numerierte, betitelte und sorgfältig in sein Arbeitsbuch eintrug.
Als Sullins 1970 zu malen begann, war seine Arbeit noch etwas laienhaft und unbeholfen – bisweilen benutzte er Spiegel oder Tischplatten als Untergrund – aber immer überschwenglich und sorgfältig komponiert. Obwohl er nie Kunstunterricht nahm, machte er schnell Fortschritte, lernte, seine Farben wirkungsvoll einzusetzen, und probierte in schneller Folge die verschiedensten Techniken und Stile durch. Im ersten Jahr, nachdem er mit der Malerei begonnen hatte, arbeitete er vorwiegend in Acryl auf Leinwandtafeln; nach…
