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Ausstellungen: München · von Michael Hauffen · S. 4120
Ausstellungen: München , 1997

Michael Hauffen
Maureen Connor

»Narrow Escape«
kunstraum münchen e.V., 22.1. – 29.3.1997

Daß die klassischen Formen von Kunst immer auch eine Menge von Gelegenheiten darstellen, männliche Überlegenheitsphantasien zu bestätigen – man denke nur an die Symbolik von Pinsel und Leinwand – hat Künstlerinnen schon früh veranlaßt, nicht nur die Sujets, sondern auch das überlieferte Medium in Frage zu stellen. Maureen Connor hatte eines ihrer ersten intensiven Erlebnisse bei der plastischen Arbeit an der Umgestaltung einer Sexpuppe, und der ihr dabei wichtig gewordene Wunsch nach Infragestellung jener tief gelagerten Strukturen geschlechtlicher Gewalt bestimmt bis heute wesentlich ihre Arbeit. Aber sie hat auch als Angehörige einer zweiten Generation feministischer Kunst früh erkannt, daß im Rahmen handwerklicher Arbeit eine Reflexion diskursiver Kontexte nur schwer möglich ist und aus dieser Perspektive einen radikaleren Kurs eingeschlagen.

In Hinblick auf die mächtige Gewohnheit, Phantasmen auf Leinwände zu bannen, stellt ihre Arbeit “Little Lambs Eat Ivy” einen ersten klaren sowie frivolen Kommentar dar: bunte Mädchenkleider, die die Künstlerin selbst einmal getragen und nun aufgetrennt und als eine Art Raumskulptur aufgespannt hat. Die Geste umgeht geschickt und mit bissigem Humor die frontale Kritik an der für natürlich geltenden Projektion von “männlichen” Wünschen auf den Körper der Frau, und provoziert gerade dadurch den Zweifel an deren substantieller Grundlage.

In der Arbeit “Thinner Than You” spielt ebenfalls ein Kleid die Rolle des “anderen” Stoffes, nun mit dem Akzent auf der verleugneten Bedeutung der körperlichen Empfindungen der Frau, die innerhalb des zur reinen Idee reduzierten Kleides als sozialer Erscheinungsform gar keinen Platz mehr hat, was…



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